Die nächsten drei Tage verbrachten wir an der californischen Küste, während wir den Highway 1 Richtung Norden fuhren und dort anhielten, wo es uns gefiel.
Wir setzten uns am Dienstag Mittag also ins Auto und los gings. Zuerst veränderte sich das Bild nicht sehr, während wir durch Malibu und Santa Monica hindurchfuhren. Es blieb beim gewohnten LA-Aussehen, flache Häuser in amerikanischer Schnellbauweise am Straßenrand, weiter entfernt und hinter hohen Toren teurere Villen, Strände und kleine Shops.
Eigentlich hatten wir an diesem Tag als Endstation Santa Barbara vorgesehen, doch dort waren wir ziemlich schnell angekommen und entschlossen uns, weiterzufahren. Erst am späten Nachmittag hielten wir am Pismo Beach und suchten uns einen Zeltplatz. An den State Beaches findet man meistens einen und so fanden wir nicht mal einen Kilometer vom Strand entfernt, einen Zeltplatz für $25.
Pacific Coast Highway 1 Song: September – Cry for you (by beemp3.com)
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Wie immer bauten wir das Zelt auf und machten noch einen schönen Strandspaziergang. Am Pismo Beach ist zelten auch direkt auf dem Strand möglich, allerdings muss man dazu in Besitz eines Autos mit Vierradantrieb sein. Aus zwei Gründen: natürlich, um erstens knapp eine Meile am Strand entlangzufahren, um zum Zeltplatz zu kommen und zweitens ist die Zeltplatznummer identisch mit dem Kennzeichen. Zelten auf diese Art und Weise würde $10 kosten plus $5 für die Erlaubnis, am Strand fahren zu dürfen.
Am Morgen erwachten wir wie immer bei Tagesanbruch und nach kurzer Wäsche hieß es Sachen packen und weiter, Oben ohne fuhren wir weiter die Küste entlang. Frühstück gab es im nächstgelegenen San Louis Obispo: Bagels, Kaffee und eine Morgenzeitung. An diesem Tag erreichten wir unserer Meinung nach das ansprechendste Stück der californischen Küste. Zwischen Gorda und Carmel-by-the-Sea wandelt sich die bis dahin flache Küste zur Steilküste und es geht ordentlich rauf und runter. Wer schnell fahren möchte, ist auf dem Pacific Coast Highway falsch. Maximalgeschwindigkeit sind 55 Meilen, im Cabrio waren wir meist mit 45-50 Meilen unterwegs. Leider fraß das ständige Auf und Ab auch ziemlich viel Benzin und wir wollten sicherheitshalber noch einmal tanken. Da es an der Steilküste nicht viele Orte gibt, sei jedem empfohlen vorher seinen Tank zu checken, denn tanken kam uns teuer. In Garda kostete die Gallone glatte zwei Dollar mehr als der höchsten Preis, den wir bis dahin gesehen hatten. So tankten wir für $6,19 pro Gallone knappe zehn Dollar. Immer wieder tauchen Restaurants und Cafés auf, von deren Plattformen man tolle Aussichten auf die Küste hat. An diesem Tag fuhren wir bis Monterey. Dort campten wir im Veterans Memorial Park direkt in einem Wohngebiet in der Stadt für $25. Duschen gabs umsonst, ob man das allerdings ohne Navigationsgerät findet, wagen wir zu bezweifeln. In der Dämmerung marschierte eine Herde Rehe durch den Park und allgemein war die Nacht nicht gerade ruhig. Am Abend fuhren wir noch einmal hinunter zur Fishermans Wharf. Bewunderten die Boote und Yachten und aßen auf dem Pier frischen Fisch und die lokale Clam Chowder (Venus-Muschelsuppe), während die Robben vorm Fenster einen Riesenlärm machten. Mit der Sonne gingen wir ins Bett.
Der nächste Tag begann bewölkt und versprach zunächst niedrigere Temperaturen. Es blieben uns nicht mehr viele Meilen bis San Francisco übrig und der Highway führte vorbei an weiteren kleinen Städtchen und einzelnen Häusern, immer verschanzt hinter meterhohen Zäunen und ‚Private Property! Keep out!‘ Schildern. Die Küste flachte wieder ab, aber nahm nicht dieselben Züge wie nahe LA an. Unterwegs hielten wir an mehreren Aussichtspunkten und einem alten Leuchtturm, von dem man wunderbar das Meer beobachten konnte. Es wäre möglich gewesen in der dortigen Jugendherberge zu nächtigen, aber es trieb uns weiter. Die Half Moon Bay war unser Ziel für diesen Tag. Am Beginn der Bucht sahen wir Golfplätze direkt neben sehr teuer aussehenden, mit Wachschutz und Schranke begrenzten Villen. Nicht unsere Kategorie. Allgemein ist es an der Küste Californiens mit dem Zelten nicht so einfach. Mit einem Wohnmobil findet man sehr viel eher einen Stellplatz. Warum das so ist, verstehen wir auch nicht ganz, wahrscheinlich ein Ergebnis von Nachfrage und Angebot. Gleich nach den Villen versuchten wir unser Glück und bogen zum Francis State Beach ab. Das war der Volltreffer. Wir bekamen einen Zeltplatz direkt am Meer, sprich fünf Schritte zum Strand und zehn Schritte in den Pazifik. Nach dem Zeltaufbau legten wir uns an den Strand. Abends holten wir Sandwiches und genossen beim Essen den Ausblick. Über dem Lagerfeuer ($8 für Feurholz) rösteten wir Marshmallows und legten uns dann ins Zelt, um bequem den Sonnenuntergang anzuschauen. Ein paar Surfer gaben ihr Bestes. Nach ein paar letzten Marshmallows am Feuer legten wir uns ins offene Zelt und schliefen beim Wellenrauschen ein. In der Nacht zeigte sich dann ein kleiner Nachteil der Strandnähe, denn das Rauschen war ungewohnt und lauter als gedacht.
Am Morgen darauf gab es frische Cinnamon Rolls (Zimtrollen) und glasierte Dognuts mit Starbucks Kaffee, ein Luxus, den wir uns selten gönnten. Wieder mit Strandblick und Sonnenschein. Wir verpackten alle Camping-Utensilien gleich fliegerfertig und in aller Ruhe. Danach legten wir uns noch etwas an den Strand. Mittags fuhren wir nach San Francisco, welches wir nach 56km und einer knappen Stunde Fahrt erreichten. Das Hotelzimmer war zum Glück schon fertig und wir konnten gleich einziehen. Unsere Erlebnisse in San Francsico folgen im nächsten und letzten Bericht.
Hallo ihr Lieben,
haben euere Berichterstattung regelmäßig verfolgt und freuen uns riesig euch bald wieder in den Arm nehmen zu können.
Gute Heimreise wünschen die daheimgebliebenen Täubchen