USA :: Roadtrip C2C-Auswertung

Nun endlich haben wir es geschafft, die Zusammenfassung zu schreiben. Alle Angaben beziehen sich speziell auf unsere Reise und den währenddessen gesammelten Erfahrungen. Unterwegs waren wir vom 11. August 2008 bis 23. September 2008 von der Ostküste mit dem Auto quer durch die USA an die Westküste.

Rückblickend können wir sagen, dass wir diese Reise sofort wiederholen würden und nicht auf die Erinnerungen verzichten wollen. Wir hoffen, dass wir unser anfangs gesetztes Ziel, die Information der interessierten Leser, erreicht haben. Der nun folgende und gleichzeitig letzte Eintrag zu diesem Thema ist geordnet in 6 Komplexe (Finanzen, Unterkunft, Rund ums Auto, Fahrtenbuch, Vergünstigungsprogramme, Gepäck).

Finanzen

Da wir es in dem USA nicht mit Euro zu tun hatten, galt es, die finanzielle Versorgung sicherzustellen. Hier war unsere kostenlose DKB Visa Card für unsere Zwecke “beste” Alternative. Laut DKB kann man weltweit kostenlos mit dieser Visa Card Geld abheben. Die Realität sieht leider ein wenig anders aus. Die DKB belastet das Abheben von Bargeld zwar nicht mit einer Gebühr, jedoch nehmen viele ATM-Betreiber (Geldautomaten-Betreiber) in den USA eine Nutzungsgebühr, die auf den Betrag den man holen möchte, aufgeschlagen wird. So wird z.B. aus gewollten 500 Dollar, $502 gebuchte. Es ist jedoch anzumerken, dass bei einem ATM in einer Bank (im Gegensatz zu “Straßen-ATMs”) die Gebühr so gut wie nie fällig wird. Des Weiteren wird auf die Gebühr hingewiesen und man muss die Transaktion ja nicht fortsetzen und geht z.B. zur nächsten Bank. Negativpunkt der Visa Card war jedoch, dass der Einsatz dieser beim z.B. Einkaufen mit 1,75% Transaktionskosten “bestraft” wurde. Unser Ausweg war hier: Immer Bargeld abheben und dabei haben – vor allem die Hotelrechnungen “cash” zu zahlen.

Hinweis: in den USA ist die Kreditkarte Zahlungsmitteln Nummer eins und das wird vorausgesetzt – wenn man damit nicht zahlen möchte, MUSS dies vorher gesagt werden!

Einige werden sich fragen, warum wir mit ca. 2020€ unser Budget doch sehr deutlich überschritten haben. Zu der Zeit, in der die Reise geplant wurde, bewegte sich der $/€ Kurs zwischen 1,55 und 1,60 und somit haben wir mit 1,55$/€ gerechnet. Der durchschnittliche Kurs (jeder Kreditkarteneinsatz ging hier in die Rechnung mit ein) während unseres Reise betrug jedoch lediglich 1,46 $/€. Dieser Unterschied von 9 € Cent summierte sich bei unseren Ausgaben von ca. $9090 und betrug letztendlich ca. 820€. Subtrahiert man diesen Einbußen von 2020€ aufgrund der Kursänderungen, “hätten” wir nur noch 1200€ überzogen. Wenn nun noch die Mitbringsel im Wert von ca. 1020€ abgezogen werden, bleibt ein rechnerischer Fehlbetrag von gerade einmal 180€ und das ist für die lange Reise doch relativ wenig.

Unterkunft

  • 18x Camping (DSchnitt: 16,70€, Max: 27,33€, Min: 13,43€)
  • 18x Hotel (DSchnitt: 113,40€, Max: 170,13€, Min: 60,47€)
  • 2x Hostel (DSchnitt: 51,14€, Max: 56,00€, Min: 50,23€)
  • 2x Lodge (DSchnitt: 51,14€, Max: 56,00€, Min: 50,23€)
  • 2x Hostparents (DSchnitt: 0,00€)

Die angegebenen Durchschnitte beinhalten keine Parkkosten. Die folgende Auflistung gibt die einzelnen Parkkosten in der jeweils angegebenen Stadt wieder. Diese waren nur teilweise auf der Best Western-Seite angegeben. Camping taucht nicht auf, da wir auf Campingplätzen nie Gebühren fürs Parken bezahlen mussten.

  • Boston: 0,00€ /2 Nächte
  • New York: 82,20€ (kein Hotelparkplatz)/4 Nächte
  • Washington: 41,10€ /3 Nächte
  • Toronto: 13,70€ /2 Nächte
  • Chicago: 0,00€ /3 Nächte
  • Las Vegas: 0,00€ /1 Nacht
  • Los Angeles: 7,53€ /2 Nächte
  • San Francisco: 46,85€ /3 Nächte

Alle €-Angaben sind mit dem durchschnittlichen Dollar-Preis (wie oben angegeben 1,46$/€) berechnet und nicht mit dem tagesaktuellen Kurs, den wir jeweils gezahlt haben. Ebenso beziehen sich die Angaben auf Kosten pro Nacht pro Zimmer bzw. Campground.

Rund ums Auto
Unsere beiden Fortbewegungsmittel haben wir bereits in unseren Einträgen beschrieben und kommen nun zu einer kleinen Evaluation. Die erste Organisation bei der wir angemietet hatten, war National (über das ADAC Reisebüro, in Verbindung mit DeTour). Die Abwicklung bei Anmietung/Abgabe in den USA ist recht einfach:

  1. zur Anmietstation kommen (meist Shuttle Service am Flughafen)
  2. Vertrag ausfüllen (das Mieten von mehr als 30 Tagen hat Tücken – Link)
  3. Auto, was in der gebuchten Kategorie steht aussuchen (Schlüssel steckt)
  4. zum Ausgang fahren (Auto wird dem Vertrag zugewiesen)
  5. fertig
  1. zur Abgabestation fahren (entweder voll getankt oder so wie er ist)
  2. bei der Abgabe einreihen (alle Dinge aus dem Auto räumen)
  3. den Wagen scannen lassen (Tankfüllstand / Kilometer)
  4. Quittung bekommen (eventuelle Kosten werden von der Kreditkarte abgebucht)
  5. fertig

Das Prozedere bei unserem zweiten Wagen war im Prinzip das Gleiche, nur das man sich bei Hertz kein Auto aussuchen konnte, sondern eines zugewiesen bekam.

Da der Pontiac mit einer 3,5l Maschine ausgestattet war (zzgl. einer Automatik-Schaltung), hatten wir Bedenken, was den Verbrauch anging – aber grundlos. Dadurch, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen so niedrig sind und man selten in einen Stop & Go kommt, hatte dieses Auto bei 8220km einen Durchschnittsverbrauch von 8,2l auf 100km. Ähnliches konnten wir auch bei dem 2. Wagen feststellen, so dass wir auf unseren kompletten 8724km einen Durchschnittsverbrauch von gerade einmal 8,2l/100km hatten. Bei der Fahrzeug-Übernahme sollte zur Sicherheit überprüft werden, ob ein Ersatzrad und ein Wagenheber im Auto sind.

Fahrtenbuch

Boston (2xHotel) -> 256Km (ca. 3,5h) -> Cape Cod (1xCamp) -> 491Km (ca. 5,0h) -> New York (4xHotel) -> 418Km (ca. 4,2h) -> Washington (3x Hotel) -> 702Km (ca. 7,5h) -> Niagara Falls (1xCamp) -> 101Km (ca. 2h) -> Toronto (2xHostel) -> 446Km (ca. 4,5h) -> Detroit (1xCamp) -> 491Km (ca. 5h) -> Chicago (3xHotel) -> 890Km (ca. 8h) -> Sioux City (1xCamp) -> 731km (ca. 7h) -> Rapid City (2xHostparents, 1xCamp) -> 966Km (ca. 9,5h) -> Yellowstone (3xCamp, 2xLodge) -> 822Km (ca. 8h) -> Salt Lake City (2xCamp) -> 497Km (ca. 5h) -> Bryce Canyon (2xCamp) -> 483Km (ca. 5h) -> Grand Canyon -> 444Km (ca. 4h) -> Las Vegas (1xHotel) -> 509Km (ca. 5,2h) -> Los Angeles (2xHotel) -> 211Km (ca. 2,5h) -> PCH – Pismo Beach (1xCamp) -> 267Km (ca. 3,5h) -> PCH – Monterey (1xCamp) -> 163Km (ca. 2h) -> PCH – Half Moon Bay (1xCamp) -> 63km (ca. 0,8h) -> San Francisco (3xHotel)

Zu den Kilometern: die Kilometerangaben ergeben nicht nur aus der Entfernung zwischen den Stationen, sondern können auch die gefahrenen Kilometer von Station A oder B beinhalten. Da wir jedoch bis auf den Yellowstone Park das Auto sehr geschont haben, sind die Entfernungen für unsere Verhältnisse repräsentativ.  Die Fahrzeitangaben sind auch nur eine Art Hinweis und variieren von Staat zu Staat (unterschiedliche Geschwindigkeitslimits).

Vergünstigungsprogramme

  • ADAC /  AAA Mitgliedschaft i.V.m. Best Western – Gold Crown Club International (GCCI)
    Bei der Anmeldung zum GCCI-Programm von Best Western ist darauf zu achten, dass es möglich ist, eine GCCI-Karte zu bekommen, auf welcher das ADAC/AAA-Zeichen gleich mit vermerkt ist. Wir hatten dies verpasst und so eine GCCI-Karte ohne ADAC-Zeichen, weswegen wir die ADAC-Karte mit vorgezeigt haben. Laut Best Western Homepage spart man als ADAC-Mitglied 10% auf die günstigste verfügbare Rate. Wenn dem so ist, haben wir während unseres Aufenthaltes in Best Western Hotels insgesamt ca. 160€ gespart. Im Eingangsartikel haben wir geschrieben, dass wir die gesammelten Punkte auf der GCCI-Karte für kostenfreie Übernachtungen nutzen, haben uns aber nach Ende der Reise einen Gutschein in Höhe von 80€ (24.000 GCCI-Punkte) zuschicken lassen, welcher auch ohne vorherige Anmeldung nutzbar ist. Kostenfreie Nächte muss man nämlich vorher im Internet bei der Buchung anmelden.Auf Campgrounds sollte man die ADAC-Karte auch immer vorzeigen, da es dort auch öfter einen Preisnachlass geben kann. Mit weiteren Rabatten haben wir keine Erfahrungen gesammelt, da wir uns nicht weiter auf der Homepage des AAA umgesehen haben.
  • Internationaler Studentenausweis (ISIC)
    Die extra besorgten ISIC-Ausweise erwiesen sich als wenig einsatzfähig. In New York haben wir sie einmal im Hard Rock Café benutzt, da dort aber keiner vom speziellen ISIC-Angebot Kenntnis hatte, war dies mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Ein zweites Mal kamen sie beim Bike and Roll in Chicago zum Einsatz, auch hier wieder nicht ohne Erklärungen. Da die Suche nach ISIC-Angeboten auf der ISIC-Homepage sehr übersichtlich geordnet sind und die Suche gut funktioniert, sollte man die Ergebnisliste am besten ausdrucken und mitnehmen. Oft waren auch Ermäßigungen für Museumsbesuche aufgeführt, bezüglich derer sind wir aber der Meinung, dass man diese auch mit normalem Studentenausweis günstiger bekommt. Kosten und Nutzen des ISIC-Ausweises haben sich für uns nicht die Waage gehalten.
  • Safeway-Karte/Vons-Karte/REI-Karte
    Die Bonussysteme in den USA lohnen sich besonders in Supermärkten auch für einen kurzen Zeitraum. Unten auf dem Kassenzettel werden die gesparten Dollar aufgelistet und wir waren nicht selten erstaunt, was sich da so ansammelte. Das System ist nicht mit unserem in Deutschland vergleichbar, bei dem eventuell etwas vom Endbetrag abgezogen wird, sondern man spart durch jeden einzelnen Artikel (z.B. Weintrauben statt 2,99$ für 1,99$ oder 4 Flaschen zum Preis von 2). In den Genuss dieser Angebote kommt man eben nur durch die Karte.
  • Annual-Pass für Nationalparks
    Auch der Annual-Pass lohnt sich beim Besuch mehrerer Nationalparks. Allerdings sollte man dies vorher durchrechnen. Die Preise für den Nationalpark-Eintritt sind alle im Internet zu finden. Dazu verweisen wir auf die jeweiligen Artikel.

Gepäck
Aktuell gelten folgende Gewichtsgrenzen für Gepäck in der Economy Class: pro Person 24kg, ein Handgepäckstück (beschränkt auf 7kg, bei zusätzlichen Handtaschen/kleinen Rucksäcken/Laptoptaschen wird das nicht ganz so eng gesehen).

Natürlich ist eine Information über Gewicht und Abmessungen auf den Seiten der Fluggesellschaft unerlässlich. Pro Person hatten wir je ein Gepäckstück (16kg und 20kg) und jeweils ein Handgepäckstück (Rucksack). Unsere elektronische Ausrüstung (Laptops, Kameras, Handys, TomTom) führten wir im Handgepäck mit und hatten auch keine Probleme bei der Durchsuchung/Sicherheitskontrolle am Flughafen, von welchen man ab und zu liest (Laptop einbehalten u.ä.).

Bezüglich der mitgebrachten Kleidungsmenge können wir festhalten, dass wir reichlich, eigentlich zu viel mitgenommen haben. Während der Reise haben wir drei Mal Waschen und Trocknen können und hatten immer genug frische Kleidung zur Verfügung. Dafür werden wir das nächste Mal die Auswahl breiter streuen, sprich auch lange Unterhosen, Kniestrümpfe, eine dickere Jacke und Funktionskleidung mitnehmen. Auf unserer Reise legten wir den Fokus auf Unempfindlichkeit der Kleidung, kleines Packmaß, geringes Gewicht und weniger auf Aussehen. Besonders wenn man während der Reise noch hier und da ein Kleidungsstück als Andenken mitnimmt, kann man getrost weniger einpacken.

Liste der Dinge, die man aus Deutschland mitbringen sollte:
auf Grund unserer Erfahrungen während der Reise, gab es ab und zu Situationen in denen wir uns sagten: “Hätten wir das nur mitgebracht!” oder “Das wäre in Deutschland preisgünstiger gewesen.”

  • Dazu gehört ein passender Sonnenschutz. In Deutschland schon ab 3€ zu bekommen, war in den USA keine Flasche Sonnencreme unter $12 zu erstehen. Auch nicht in den “Sonnenstaaten”.
  • Ein mit möglichst kleinem Packmaß ausgestatteter Regenschirm. Wenn man mitten in New York in FlipFlops steht und es auf einmal in Strömen gießt, muss man keinen Schirm für $10 kaufen, um halbwegs trocken zurück zum Hotel zu kommen.
  • Hygiene-Artikel aller Art sollten ebenfalls ausreichend mitgenommen werden. Drogerieartikel sind in den USA teurer und der Preisunterschied rechtfertigt den zusätzlichen Platzanspruch im Gepäck. Unsere Erfahrungen beziehen sich auf: Zahncreme, Haarwäsche, Zahnbürste, Körperlotion, beruhigende/reparierende Lotion z.B. bei Sonnenbrand, Produkte zur Gesichtsreinigung u.ä.
  • Im mittleren Westen, auf dem Weg Richtung Californien und natürlich in Californien empfiehlt sich eine gute, polarisierte Sonnenbrille mit entsprechendem UV-Schutz. Die Sonne kann auf die Dauer sehr anstrengend für die Augen werden, eine Sonnenbrille ist also nicht nur Accessoire, sondern auch Schutz.
  • Falls eine Reise wie die unsere ansteht, ist Kleidung für wirklich alle Wetterlagen unerlässlich. Auch Ende Sommer kann es passieren, dass man im Yellowstone lange Unterhosen und genügend Schichten zum Übereinander-Ziehen braucht.
  • Trotz der nicht täglichen Nutzung des Stromwandlers im Auto hat sich seine Anschaffung gelohnt und wäre in Notfällen sicher eine Hilfe gewesen. Ein Steckdosen-Adapter stellt sicher, dass man im Hotelzimmer alle elektronischen Geräte mit Strom versorgen kann.
  • Wie schon in den Artikeln umfassend dargestellt, geht es (eigentlich) nicht ohne TomTom und amerikanischem Kartenmaterial. Mindestanforderung wäre hier sicher das Kartenmaterial des AAA, was über den ADAC zu bekommen ist. Wir würden es jedem empfehlen, auf Grund der stressfreieren Fahrt und dem Sichern des Weiterbestehens der Beziehung. ;)
  • Zum Schluss sind natürlich alle möglichen Nachweise zur Inanspruchnahme von Vergünstigungen nicht zu vergessen (ADAC/AAA, Bonuskarten, Studentenausweis u.ä.)

1 Kommentar

  1. Eine sehr gute Auswertung. So kann man mal einen kleinen Einblick von der ganzen Sache von damals bekommen. Ich nutze mittlerweile auch die Karte der DKB und bin sehr zufrieden damit, insbesondere weil man damit überall kostenlos Geld abheben kann.

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