Eisklettern | Kolm Saigurn

Letztes Wochenende bis einschließlich Dienstag stand eine neue sportliche Herausforderugn an – Wassereisfallklettern. Als Deutscher Aplen Vereinmitglied konnte ich einen solchen Kurs über den DAV buchen und war einer von 4 weiteren Kursteilnehmern plus Kursleiter, die im Naturschutzgebiet Hohe Tauern in Österreich dieses sportlich und theoretisch herausvordernde Erlebniss angingen.

Wasserfalleisklettern Kolm Saigurn

Also Unterkunft, mitten in der Goldbergruppe, diente uns das Sonnenblickbasis Kolm Saigurn welches 14 Wasserfälle in Laufentfernung sein eigen nennt (Topo Karte & Wasserfälle).

Kursziel war die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten, die eine selbstständige Durchführung leichter Wasserfalleisklettereien im Vorstieg (WI 2-3) ermöglichen.

Tag eins war geprägt durch Anreise und erste „Pickel-Versuche“ am Cascadi-Wasserfall (WI 3/3+, 35m) sowie Eisklettern in Parallel-Technik am Top-Rope. Die Abendunterhaltung war Knotenbinden bei Bier und Wein sowie LVS Suche. Tag zwei begann mit einer 30-minütigen Schneeschuhwanderung durch Pulverschnee zum Barbara-Fall (WI 3, 50m). Dort angekommen wieder Klettern im Toprope und erste Standplatzbau-Übungen. Es schneite den ganzen Tag und somit war ein Schneeschuhrennen im Tiefschnee bergab sowie Sauna danach angesagt. Der Abend war geprägt von einem Eisschrauben-Belastungstest video in Abhängigkeit von Eisqualitätkategorien (Qualität 1-3) sowie Einschraubwinkeln und Marke.

Resultat des Eisschrauben-Belastungstest:

  • Nicht Länge der Eisschraube, sonder Anzahl der Windungen sind entscheidend (ab 13cm ca. 18kN bei leicht hängender Bohrung)
  • Eisschrauben sollten neutral (ca 15kN Haltekraft) oder hängend (ca. 18kN) und nicht größer 90° (ca. 10kN) eingebohrt werden
  • eine Eisschraube in Eis der Kategorie 1 hält die Last wie ein Bohrhaken in Fels!

Tag drei begann wieder mit einem anstrengenden aber schönen Aufstieg mit Schneeschuhen, nachdem es in der Nacht gut 30cm Neuschnee gab. Wieder am Barbara-Fall angekommen ging es diesmal um die Diagonal-Technik, Nachstiegsicherung, Weiterstieg und Abseilen / Ablassen. Der Abend war durch Materialschulung geprägt.

Resumé – Nach den vier Tagen intensiven praktischen und theoretischen Unterrichts (mit nem Cut an der Augenbraue sowie Schnitt an der Wange von herunterfallenden Eis) sollte ich nun in Kenntnisse in Technik Steileisklettern, Sicherungsmethodik (Selbst- u. Kameradensicherung), Einrichten von Fixpunkten im Eis (Eisschrauben, Abalakow-Eissanduhr), Standplatzbau im Eis, Legen und Einhängen von Zwischensicherungen, Abseilen, Ablassen, Rückzugsmethode, Handhabung LVS-Suche, Klettern in Toprope und Vorstieg, Klettern in Seilschaft vorweisen können – nun heißt es Gelerntes anwenden und üben, üben, üben.

Zur Ausrüstung (neben Sachen, für 10h in -10°c) gehören: Gamaschen, Steigeisen geeignete Bergstiefel, Rucksack (evtl. Steigeisentasche),  Hüftgurt, 2x Verschlusskarabiner, 6x Expresssets, Tube & HMS Sicherungsgerät, Helm, Schlingen, Eisgeräte, Steigeisen, Eisschrauben, Sanduhrfädler für Abalakov Eissanduhren, LawinenVerschüttetenSuch-Gerät, Schaufel, Sonde, Biwaksack, Erste-Hilfe – Set

Literatur & Linkempfehlung:

Kosten ca. 440€:

  •  180€ Kursgebühr (über DAV als DAV Mitglied)
  • 156€  Unterkunft (inkl. HP, Lunchpakete & Getränke
  • 72€  Materialleihe (über DAV & Kursleiter)
  • 30€ Fahrtkosten

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2 Kommentare

  1. Schon eine sehr geile Sache. Würde mich freuen, wenn wir da irgendwann mal gemeinsam losziehen (:

    p.s. die Exen kenne ich noch ^^

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